Lernen auf Distanz
(Stand 25.02.2021)
Unsere Schule nutzt für das Lernen auf Distanz verbindlich die Lernplattform Logineo LMS des Landes NRW. Das gesamte Kollegium und die Schülerinnen und Schüler sind seit September 2020 im System angelegt und können sich auf der Plattform anmelden.
Vorbereitung:
Die Schule am Wilzenberg initiierte frühzeitig eine eigene Arbeitsgruppe „Digitalisierung“, um das Lernen auf Distanz zu planen und zu organisieren.
Dabei zeigt sich ganz deutlich, dass die zur Verfügung stehenden Entlastungsstunden des Landes definitiv nicht ausreichen. Kolleginnen und Kollegen arbeiteten weit über ihre Verpflichtung, um das System Logineo in der Schule zu installieren und alle Schülerinnen und Schüler einzubinden. Hier sind dringend Überlegungen auf Landesregierungsseite nötig, um Schule besser zu unterstützen.
Nachdem im ersten Lockdown zuerst über eine Beschulung auf Distanz mit Microsoft Teams nachgedacht wurde, haben wir uns rasch für die Nutzung von Logineo LMS entschieden und notwendige Arbeitsschritte vorgenommen.
In einem ersten Schritt wurden aus schulinternen Mitteln zahlreiche Mikrofortbildungen zu den Themen Logineo und Logineo LMS, LernApps, Umgang mit dem IPad, Videokonferenzen usw. angeboten. Diese Mikrofortbildungen fanden im Rahmen der einstündigen Mittagspausen oder im Anschluss an den Ganztag statt und wurden von schuleigenen Lehrkräften durchgeführt. Durch diese ersten Fortbildungen waren alle Kolleginnen und Kollegen in der Lage, Schülerinnen und Schüler auf Distanz zu beschulen.
Logineo LMS:
Bis zum 04. September 2020 waren alle Schülerinnen und Schüler bei Logineo LMS angemeldet und haben im Unterricht einfache Übungen (Aufgabe finden, bearbeiten und zurückschicken; Kommentar lesen) durchgeführt. Dazu wurde sowohl am IPad als auch am Rechner geübt. Zur Anmeldung gelangen alle über:
149950.logineonrw-lms.de
Der Anmeldelink ist auf der Homepage der Schule zu finden und führt alle Schülerinnen und Schüler direkt auf die Anmeldeseite.
Es erwies sich als sinnvoll, dass die Schülerinnen und Schüler auch auf ihrem privaten Endgerät (Handy, Tablet oder Laptop) geübt haben und dabei entstehende Fragen noch in der Schule klären konnten. Dazu wurden bereits im Präsenzunterricht Aufgaben zur Bearbeitung zuhause gestellt, die dann vor allem in technischer Hinsicht in der Schule besprochen wurden.
Alle Schülerinnen und Schüler wissen, dass das System auf allen Geräten funktioniert, dass allerdings die Darstellung nicht immer gleich ist.
Elterninformation:
Für die Eltern und Erziehungsberechtigte der Klassenstufen 5 bis 7 haben wir im September 2020 vier Informationsveranstaltungen angeboten. An diesen Abenden erhielten interessierte Personen eine Einführung in das Arbeiten mit der Lernplattform LMS und konnten die Anwendung praktisch üben. An diesen Veranstaltungen, die jeweils von einem Kollegen, einer Kollegin und der Schulleitung betreut wurden, nahmen insgesamt mehr als 70 Eltern und Erziehungsberechtigte teil.
Alle Informationen zum Digitalen Lernen finden sich auf unserer Homepage und können so von Eltern immer abgerufen werden.
Organisation des Lernens auf Distanz:
Im Falle einer Quarantäne für eine oder mehrere Lerngruppen unserer Schule und auch bei dem erneuten Lockdown erfolgt der Unterricht in der Regel über die genannte Plattform.
Zwingend notwendig ist der tägliche Kontakt der Kolleginnen und Kollegen, die die Hauptfächer unterrichten bzw. die als Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer eingesetzt sind, mit den Schülerinnen und Schülern.
Dieser tägliche Kontakt findet zunächst über die Lernplattform statt. Aufgaben werden den Schülerinnen und Schülern tagesaktuell zur Verfügung gestellt und so eingerichtet, dass sie auch täglich bearbeitet werden müssen.
Jede Lehrerin und jeder Lehrer muss täglich über den Kommentar, über die Feedback-Funktion bzw. über die Bewertungsfunktion von LMS eine Rückmeldung an die Schülerinnen und Schüler zu den hochgeladenen Aufgaben geben. Hochgeladenen Schülertexte können - je nach Abgabeformat – direkt im Text korrigiert werden und für die Schülerinnen und Schüler zur Überarbeitung weitergegeben werden. Wie umfangreich die Bewertung erfolgt, ist sicherlich abhängig vom Umfang und der Komplexität der jeweiligen Aufgabe.
Auch der Klassenchat bietet sich an, um direkte Unterstützung möglich zu machen.
Die Kolleginnen und Kollegen können über Logineo LMS genau einsehen, welche Schülerinnen und Schüler zu welchen Zeiten aktiv gearbeitet haben. Sollten SuS auf der Plattform nicht aktiv werden und ihre Aufgaben nicht bearbeiten, ist es zwingend erforderlich, dass von Seiten der Schule der direkte Kontakt zu den Kindern bzw. deren Eltern gesucht werden.
Die Kontaktaufnahme zu diesen Kindern bzw. Jugendlichen gestaltet sich sehr zeitintensiv und verlangt von den Lehrkräften die Nutzung aller Möglichkeiten. Hier wird auch die Schulsozialarbeiterin der Schule mit eingebunden.
Deutlich festzustellen ist, dass - je länger der Lockdown dauert - sich die Aufgabe, den täglichen Kontakt tatsächlich aufrecht zu erhalten, immer schwieriger gestaltet. Es sind deutliche Motivationsverluste bei einigen Schülerinnen und Schülern festzustellen. Daher wird die Möglichkeit genutzt, Schülerinnen und Schüler, die zuhause gar nicht arbeiten, im Rahmen der Notbetreuung in der Schule auf Distanz zu unterrichten. Das hat für die betroffenen Schülerinnen und Schüler in der Regel zu einer deutlichen Verbesserung der Situation geführt.
Neue Aufgaben in Deutsch, Mathematik und Englisch stehen täglich bis spätestens 8.30 Uhr bzw. in Anbindung an die entsprechende Videokonferenz (s.u.) auf der Plattform bereit. Die Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, diese Aufgaben zu bearbeiten. Dazu haben sie Zeit bis zum Abend des gleichen Tages. Diese zeitliche Begrenzung ist sinnvoll, weil die Aufgaben so bei Logineo am jeweiligen Tag eingestellt sind und von allen leichter gefunden werden können.
Beim Umfang der Aufgaben achtet das Kollegium darauf, dass das selbständige Erarbeiten von Inhalten zeitintensiver ist als das gemeinsame Erarbeiten im Unterricht.
Aufgaben in den Nebenfächern werden montags für eine Woche eingestellt. Die Rückgabe erfolgt bis zum nächsten Montag. Aufgaben in den Fächern Sport, Kunst, Musik, Hauswirtschaft und Technik stellen besondere Herausforderungen. Es gibt sicherlich Möglichkeiten wie „das Rezept der Woche“ oder ähnliches. Vielleicht bieten sich gerade hier auch Aufgaben mit hohem „Spaßfaktor“ an.
Die Kolleginnen und Kollegen legen tägliche Sprechzeiten für die Schülerinnen und Schüler, so wie für deren Eltern, fest. Diese sind möglichst auf den Vor- und den Nachmittag gesplittet werden. Somit sind Lehrkräfte auch erreichbar für Eltern, die vormittags berufstätig sind und sich erst am Nachmittag als Hilfe zur Verfügung stellen.
Diese Sprechzeiten werden den betroffenen Lerngruppen mitgeteilt. Im Fall eines Lockdowns stehen die Sprechzeiten auch auf der Homepage zur Verfügung.
Videokonferenzen:
Videokonferenzen werden über die Plattform jitsi angeboten werden. Auch auf diesem Weg können Schülerinnen und Schüler täglich kontaktiert werden.
Die Schülerinnen und Schüler melden sich bei der Videokonferenz über einen zur Verfügung gestellten Link an und werden durch die Konferenzleiterin bzw. den Konferenzleiter zur Konferenz zugelassen. Sie können an der jeweiligen Konferenz ohne Zuschaltung der Kamerafunktion oder auch der Lautsprecherfunktion teilnehmen. Auch die Lehrkräfte können ohne Kamerafunktion in der Konferenz tätig werden.
Viele Kolleginnen und Kollegen – besonders der jüngeren Jahrgänge - gehen mit dem länger andauernden Lockdown dazu über, die kompletten Arbeitsphasen der Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Videokonferenzen zu begleiten. Dazu schalten sich die Kinder und Jugendlichen morgens in eine Konferenz mit den betreffenden Lehrkräften ein und können in Arbeitsphasen direkt Fragen stellen, Ergebnisse besprechen oder zusätzliche Unterstützung erhalten. Mit dem Ende der Konferenz haben die Schülerinnen und Schüler auch ihre Aufgaben erledigt, was zu einer großen Entlastung der familiären Situation beiträgt. Diese Art zu arbeiten kommt dem Unterricht, den die Schülerinnen und Schüler aus der Schule kennen, sehr nahe und hat die Schülermotivation deutlich erhöht. Ebenso haben die Schülerinnen und Schüler so zu einer geordneten Tagesstruktur zurückgefunden. Die Hilfe der Eltern wird in vielen Fällen überflüssig.
Problematisch ist in einigen Fällen die instabile Internetanbindung. In unserer Region steht schnelles Internet nicht flächendeckend zur Verfügung, in einigen peripheren Gebieten sind Geschwindigkeiten von unter 5000 Mbit die Regel. Dadurch kommt es in Videokonferenzen häufiger zu Verbindungsabbrüchen, die viele Schülerinnen und Schüler aber mittlerweile gut und souverän meistern.
Es empfiehlt sich für die Kolleginnen und Kollegen in einer nicht-fachgebundenen Stunde durch Verbindungsverluste entstandene Probleme individuell aufzuarbeiten.
Auch das Problem von Störaktionen ergibt sich, konnte bisher aber immer geklärt und gelöst werden.
Materialversorgung:
Um das digitale Lernen über einen längeren Zeitraum sinnvoll zu gestalten ist die Versorgung der SuS mit allen Büchern und Arbeitsheften von großer Bedeutung. Da diese im Falle von Präsenzunterricht in der Schule am Wilzenberg als Ganztagsschule aufbewahrt werden, muss eine Möglichkeit geschaffen werden, dass alle SuS sich diese in der Schule abholen können. Für manche Lerngruppen ist es sicherlich auch sinnvoll, zusätzlich zum Digitalen Lernen Materialpakete zu erstellen und mitzugeben. Konkret benötigen Kinder und Jugendliche des Martinswerkes eine analoge Versorgung, da hier keine Infrastruktur für digitales Lernen vorhanden ist.
Vertretungssituation:
Beim Lernen auf Distanz für einzelne Klassen können besondere Vertretungsregelungen für die Schule entstehen. Hierbei sollen vor allem die Abschlussklassen möglichst lange komplett im Präsenzunterricht beschult werden.
Eine individuelle Stundenplangestaltung setzt hier besondere Herausforderungen an die Planung. Deutlich hat sich gezeigt, dass eine parallele Versorgung von Schülerinnen und Schülern im Präsenzunterricht und im Lernen auf Distanz nahezu unmöglich ist und die zeitlichen Kapazitäten aller Lehrkräfte übersteigt.
Ausstattung mit Digitalen Endgeräten:
In allen Klassen hat im Frühherbst 2020 eine Abfrage über die Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit Endgeräten stattgefunden. Für alle Schülerinnen und Schüler, die nur die Möglichkeit haben, mit dem Handy zu arbeiten, stellt die Schule kostenfrei ein IPad zur Verfügung.
Die Ausleihkapazität liegt bei 155 IPads. Eltern beantragen telefonisch oder mit einer Mail ein Tablet. Dieses wird mit einer schriftlichen Vereinbarung nur direkt an Eltern ausgeliehen, die den Empfang mit ihrer Unterschrift dokumentieren. Neben dem Tablet gibt es auch ein Ladegerät zur Ausleihe.
Zurzeit haben wir etwa 50 Geräte an Schülerinnen und Schüler mit einem IPad versorgt.
Für die etwa 40 Kinder, die an der Notbetreuung teilnehmen, wird ebenfalls ein IPad zur Verfügung gestellt.
Auch das Kollegium ist seit dem 22.02.2021 mit digitalen Endgeräten ausgestattet. Alle Lehrkräfte haben über den Schulträger ein IPad und einen ApplePen zur Verfügung gestellt bekommen.
Evaluation des digitalen Lernens:
Regelmäßig wird die Arbeit im Distanzunterricht in kollegialen Gesprächen und Mikrofortbildungen innerhalb des Kollegiums evaluiert und kontinuierlich verbessert und ausgebaut. So haben jetzt Fortbildungen in Kleistgruppen zum Thema „Erstellung von Tests“ über Logineo bzw. die Nutzung von Lernspielen stattgefunden.
Nach Rücksprache mit den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern zeigt sich, dass wir auf diesem Weg von unseren 371 Schülerinnen und Schülern nahezu alle erreichen. Lediglich vier Schülerinnen und Schüler verweigern die Arbeit komplett und sind für die Lehrkräfte gar nicht greifbar.
Über die FeedbackApp EDKIMO wird für jeden Jahrgang ein Feedback der Schülerinnen und Schüler eingeholt. Der Link kann über Logineo -LMS eingestellt werden und wird dann auch jahrgangsbezogen ausgewertet.
Eine EDKIMO-Abfrage der Eltern zur Zufriedenheit mit dem Lernen auf Distanz ist in Vorbereitung.